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Alkohl bleibt MPU-Grund Nr.1

Die Gutachter in den MPU-Prüfstellen haben auch weiterhin viel zu tun: Die Zahl der Personen, die zur Medizinisch-Psychologischen Untersuchung müssen, hat sich auch im vergangenen Jahr kaum verändert. Das zeigen die aktuellen Zahlen der Bundesanstalt für Straßenwesen (BASt).

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Mehr als 90.000 Deutsche müssen jährlich zur MPU… und aufs Fahrrad umsteigen

Laut BASt mussten 2015 exakt 91.276 Menschen zur MPU. Damit ist die Zahl der MPU-Kandidaten im Vergleich zum Vorjahr nur minimal gesunken. Hauptursache Nr.1 für eine MPU-Einladung ist nach wie vor Alkohl am Steuer. Jeder zweite MPU-Teilnehmer hat einmal oder auch gleich mehrfach zu tief ins Glas geschaut. Am zweithäufigsten werden Verkehrsteilnehmer mit Drogen oder Medikamenten erwischt. Erst dann folgen weitere Auffälligkeiten. Hier die genauen Zahlen:

  • 30% Alkohol – erstmalige Auffälligkeit
  • 23% Drogen & Medikamente
  • 16% Auffälligkeit ohne Alkohol
  • 13% Alkohol – wiederholte Auffälligkeit
  • 11% sonstige Anlässe
  • 6% Alkohol – Verkehrs- oder strafrechtliche Delikte
  • 1% körperliche Mängel

Mehr Alkohol-Ersttäter und mehr Drogen-Konsumenten

Zudem lassen sich zwei Tendenzen aus den Statistiken der letzten Jahre herauslesen: Die Zahl derjenigen, die das erste Mal mit zuviel Promille erwischt werden, steigt an. Außerdem gibt es immer mehr MPU-Kandidaten, die eine Drogen- oder Medikamentenproblematik aufweisen.

Gute Neuigkeiten: Die Chance, die MPU zu bestehen ist minimal gestiegen

Laut den Statistikern liegt die Chance auf ein positives MPU-Gutachten im Schnitt bei 58,9%. Zusammen mit denjenigen Kandidaten, die zu einer Nachschulung müssen, liegt die Quote jetzt bei 65,3%. Das heißt: Jeder zweite MPU Kandidat holt sich seinen Führerschein zurück! Nur etwa jeder dritte Teilnehmer fällt wegen eines negativen Gutachtens durch. Statistische Unterschiede gibt es allerdings je nach persönlicher Vorgeschichte. Wer zum Beispiel schon öfters zu viel getrunken hat und damit aufgefallen ist, hat nur eine Chance von 48%. Wer dagegen erstmals mit zu viel Promille auf der Straße erwischt wurde, hat eine Bestehenschance von knapp 54%. Weitere 11% dieser Kandidaten werden übrigens als nachschulungsfähig eingestuft und erhalten nach einem Aufbauseminar ihren Führerschein zurück. Damit bleibt auch ihnen ein wiederholter Besuch in der MPU-Prüfstelle erspart.

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